Am Samstag, den 19.06.2021 konnten wir endlich wieder Mitglieder und Interessierte auf den Vereinsbienenstand in Rainrod einladen und einen Praxistag durchführen. Friedel zeigte uns nicht nur seine neuste Errungenschaft, einen neuen Stockmeisel, sondern auch wie man einen Zwischenableger zur Schwarmverhinderung bildet und eine Totale Brutentnahme durchführt. Außerdem wurde uns die australische Flow Hive Beute vorgestellt. Zu jedem Thema wurde ein Video erstellt, welche ihr euch im Einzelnen ansehen könnt.

Der Zwischenableger ist eine Möglichkeit das Schwärmen eines Volkes zu verhindern. Hierbei wird ein Absperrgitter auf den Beutenboden gelegt, damit keine Drohnen einfliegen können, darauf wird dann der Honigraum gesetzt. Aus diesem Honigraum entnimmt man nun ein Rähmchen und man entnimmt zusätzlich ein Rähmchen aus dem Brutraum, dieses sollte unverdeckelte Brut enthalten und falls Weisezellen darauf zu finden sind, bricht man sie. Die Königin darf nicht auf dieser Wabe sitzen, sie bleibt im Brutraum. Diese Brutwabe setzt man jetzt mittig in den Honigraum und setzt auf diesen einen Zwischenboden oder einen Deckel. Auf den Zwischenboden setzt man jetzt den Brutraum und setzt dort das entnommene Rähmchen aus dem Honigraum ein. Falls man einen Deckel nimmt setzt man den Brutraum etwas versetzt darauf, damit die Bienen ein Flugloch haben, so können aus beiden Räumen die Bienen aus und in die Beute fliegen. Den Zwischenableger setzt man dann nach einer Woche wieder auf den ursprünglichen Zustand zurück und man hat damit das Schwärmen verhindert. Aber seht selbst:

An diesem Nachmittag wurde auch die biotechnische Maßnahme zur Varroabekämpfung angesprochen. Die totale Brutentnahme (TBE). Diese erfolgt entweder nach der ersten oder der letzten Honigernte, allerdings nicht später als Ende Juli. Da sich ca. 80% der Varroa-Milben in der verdeckelten Brut befinden, ist die TBE eine der effektivsten Maßnahmen zur Bekämpfung. Zusätzlich kann man hierbei Waben erneuern, trägt somit zur Stockhygiene bei und beugt Krankheiten vor. Nun zum Vorgehen: man entnimmt aus dem Volk, alle vorhandenen Brutwaben. Hierbei kann man entweder einen Sammelbrutableger bilden oder man schmilzt die Brutwaben ein. Man lässt eine Fangwabe, auf der junge Larven zu finden sind, im Volk. Man markiert diese und setzt sie mittig ein. In diese geht nun die Milbe und man entfernt sie aus dem Volk sobald die Brut verdeckelt ist. Die Beute kann entweder mit ausgebauten Rähmchen oder mit Mittelwänden aufgefüllt werden, je nachdem was man zur Verfügung hat. Erfolgt die TBE nach der letzten Schleuderung, kann direkt aufgefüttert und mit Oxalsäure behandelt werden. Wichtig bei all dem ist, dass die Königin gefunden wird und im Volk bleibt. Im nächsten Video könnt ihr sehen, wie Friedel, Bernd und die Teilnehmer am Praxistag auf der Suche nach ihr sind:

Zu guter Letzt wurde uns der australische Honigraum Flow Hive vorgestellt. Der Honigraum enthält bei diesem System Kunststoffrähmchen mit ausgebauten Waben, die sich durch einen Schlüssel verschieben lassen, dadurch öffnet sich die Honigwabe und der Honig fließt nach unten. Am Boden des Rähmchens befindet sich eine Öffnung, in die man dann ein Röhrchen steckt und dadurch den Honig direkt aus dem Volk schleudern kann. Ob es funktioniert? Das werden wir im Laufe des Jahres noch sehen, aber zunächst schauen wir uns diese Beute genauer an:

Friedel stellt sich vor und zeigt uns seine Betriebsweise. In einem weiteren Video stellen wir den Vereinsstand vor und wie man eine Durchsicht bei einer Magazinbeute und einer Dadantbeute durchführt. Außerdem zeigen wir den Top Bar Hive.