Ich habe am Donnerstag, 10.12.2020, bei einer Temperatur von 2° Celsius eine Oxalsäure-Träufelung bei einem Teil meiner Völker durchgeführt. Bei drei Völkern sind etwa 100 Milben gefallen, der Rest war unauffällig. Nach meiner Meinung hätte ich mir und den Bienen die Behandlung ersparen können. Zuvor hatte ich Windeln eingelegt und den natürlichen Milbenbefall kontrolliert. Einige Völker zeigten mehr als eine Milbe am Tag, deshalb hielt ich die Behandlung für angebracht. Einen Stand mit vier Völkern habe ich nicht mit Oxalsäure behandelt – nächstes Jahr werde ich von dem Ergebnis berichten können.
Heute, 30.09.2020, möchte ich Euch nun endlich meine Einschätzung zu der diesjährigen Milbenbehandlung mitteilen: nach zwei Behandlungen mit Ameisensäure sind kaum Milben gefallen, also habe ich dies abgebrochen, um meine Bienen nicht unnötig in Stress zu versetzen. Mitte September habe ich Windeln eingelegt um den natürlichen Milbenabfall zu kontrollieren. Insgesamt habe ich kaum Milben gefunden, bei 3 Völkern war ich der Meinung, dass ich mit Ameisensäure nochmals testen sollte – hier sind ca. 100 Milben gefallen. Die Völker sind stark – sie konnten die Wespen in Schach halten. Ausgeräumte Puppen und verkrüppelte Bienen (kurzleibig) habe ich nicht gefunden. Eine Oxalsäurebehandlung werde ich im Winter bei Brutfreiheit vermutlich trotzdem durchführen. Wenn jemand aussergewöhnlich hohen Milbenbefall festgestellt hat, wäre ich für eine kurze Rückmeldung dankbar.
In der Zeit vom 10. – 14.07.2020 habe ich den Sommerhonig geerntet. Die Ernte war dieses Jahr zufriedenstellend von der Menge und dem Wassergehalt. Die Völker haben noch genügend Vorräte, sodass ich heute – 20.07.2020 – mit der Milbenbehandlung beginnen konnte. Wichtig ist, dass man nicht zu spät schleudert. Die Brut nimmt jetzt langsam ab und die Milben nehmen zu.
Einige von Euch beobachten eventuell die Auswertungen der Stockwaage. In der Zeit vom Schleudern bis heute (14.06.2020) gab es bei uns so gut wie keine Tracht. Die Völker leben von den Vorräten. Sollten diese nicht ausreichen, kann man eigenen Honig füttern, damit die Bienen nicht zu stark aus der Brut gehen und für die kommende Sommertracht (bei uns hoffe ich auf Brombeere, Linde und Weißklee) gerüstet sind. Am Freitag, 19.06.2020, findet durch den Landesverband eine Fortbildung der Imkerberater statt. Ich hoffe, dass Bernd und ich Euch unter Einhaltung der Corona Regeln das Thema „Varroadiagnose und angepasste Behandlungskonzepte“ an einem Praxistag weitergeben können.
Am 22.05.2020 habe ich Ableger (Jungvölker) erstellt. In eine neue Beute habe ich 2 Futterwaben und 2 – 3 fast verdeckelte Brutwaben gegeben. Eine Brutwabe mit 1 – 2 tägigen Maden aus meinem besten Volk habe ich zur Königinnennachzucht in die Mitte gestellt. Nach ca. 25 Tagen sollte die neue Mutter Eier legen. Bevor die neue Brut verdeckelt ist, muss ich noch eine Milbenbehandlung durchführen. Ich bringe die Ableger in der Regel an einen anderen Standort. Dies hat den Vorteil, dass alle Bienen dem Ableger erhalten bleiben. Bleibt er am selben Ort muss ich mehr Jungbienen zugeben. Junge Völker kann man nie genug haben. Geht eine Königin aus irgendeinem Grund verloren, so kann man mit dem Jungvolk vereinigen. Im Frühling kann man auch Jungvölker zusammensetzen: zwei Zargen aufeinander und eine Zeitung dazwischen – so gewöhnen sie sich langsam aneinander – das gelingt immer.
Diese Woche (12.05. – 14.05.2020) war Schleudern angesagt. Für den Frühjahrshonig wurde es Zeit, dass er aus der Wabe kam. Durch den trockenen April gibt es keine Probleme mit dem Wassergehalt. Der Honig fließt zäh und wird sicher schnell kristallisieren. Gläser wurden auch schon gespült und ich denke, dass ich den Honig – wie immer ohne zu Erwärmen – noch Ende der Woche abfüllen muss.
Am 12.05.2020 habe ich bei den Zwischenablegern alle Weiselzellen gebrochen, den Zwischenboden entnommen und den Honigraum wieder nach oben gesetzt. Ich hoffe, dass die Schwarmstimmung bei diesen Völkern vorüber ist. Ein anderes Volk ist am Samstag, 09.05.2020, geschwärmt. Zum Glück konnte ich diesen „Riesenschwarm“ einfangen und er lebt sich mittlerweile in der neuen Beute gut ein.
Bei Durchsicht der Völker (DR schneiden) am 03.05.2020 musste ich feststellen, dass einige Völker schon verdeckelte Weiselzellen hatten. Was nun? Ich habe Zwischenableger gemacht: Honigraum auf den Unterboden mit einer offenen Brutwabe in der Mitte – Zwischenboden – die beiden Bruträume obenauf. Nach 9 Tagen werde ich diese Massnahme rückgängig machen. Zwei Völker sind leider schon auf nimmer Wiedersehen geschwärmt. Manche Völker habe ich auf 4 Zargen gesetzt. Nächste oder übernächste Woche wird es Zeit zum Schleudern. Falls dann Hochtracht herrscht, entnehme ich nur vollständig verdeckelte Waben. Mitte Mai werde ich Ableger bilden.
Am 22.04.20 habe ich alle Völker durchgesehen. Jeweils einen DR (Drohnenrahmen) ausgeschnitten und nach Näpfchen (Kippkontrolle) geschaut. Noch keine akute Schwarmstimmung vorhanden. In 7 – 10 Tagen schaue ich wieder nach. Sollten dann Zellen vorhanden sein, werde ich entweder die Zellen brechen, einen Ableger mit Königin oder einen Flugling mit Zwischenboden bilden (siehe auch „Biene und Natur“). Einige Völker haben schon gut Honig eingesammelt, eventuell brauchen sie einen 2. Honigraum. Das wird dann schwer.
Sicher habt ihr auch gelesen, dass im Ortenberger Ortsteil Gelnhaar Amerikanische Faulbrut festgestellt wurde. Alle Völker in Umkreis von 3 km werden durch Mitarbeiter vom Veterinäramt untersucht. Um Seuchen zu vermeiden ist es gesetzlich vorgeschrieben die Standorte der Völker dem jeweils zuständigen Amt zu melden. Bei Wanderungen mit Bienen muss, außer Name und Adresse des Imkers, ein Gesundheitszeugnis am Standort sichtbar vorhanden sein.
Bis heute, 17.04.20, habe ich bei einigen Völker den 1. Drohnenrahmen entnehmen können. Je nach Volksstärke sind sie zum Teil erst zu 3/4 verdeckelt. Diese nehme ich bei der nächsten Durchsicht aus dem Volk. Ich will erreichen, dass immer ein Rahmen mit offener Drohnenbrut im Volk ist. Baut ein Volk den Drohnenrahmen nicht oder nicht gleichmässig aus, kann Schwarmstimmung aufgekommen sein. Nur mit dem Herausnehmen des Drohnenrahmens kann man eigentlich schon sehen, ob alles in Ordnung ist. Beim Ankippen einer Zarge kann man nachsehen, ob Nachschaffungszellen vorhanden sind. Hoffen wir, dass die Honigräume schneller voll sind, als der Schwarm ausziehen will.
Weitere 5 Völker erhielten am Ostersonntag, 12.04.20, den Honigraum, wie immer über Absperrgitter. Ich habe es auch schon ohne versucht, die Königin spaziert aber auch in den Honigraum und markiert ihr Revier, indem sie Eier ablegt. Diese Waben kann man dann beim Schleudern nicht entnehmen. Die ersten 5 Völker haben den Honigraum gut angenommen, das Wetter hat auch mitgespielt. Zwei Völker sitzen noch immer auf zwei Zargen. Vielleicht werden sie nicht so stark, dass sie den Honigraum brauchen. Warten wir ab.
Am 08.04.2020 habe ich nun bei 5 von 12 10 Völkern den Honigraum aufgesetzt. Ich bin der Meinung, dass diese 5 Völker Raum benötigen. Die ersten Drohnenrahmen sind schon ausgebaut und können, wenn sie verdeckelt sind, ausgetauscht werden. Obwohl vieles in Blüte steht, wird durch die Trockenheit im Moment wenig Nektar eingetragen.
Die Zeit bis heute – 31.03.2020 – habe ich genutzt um die Honigräume vorzubereiten. In die Mitte gebe ich 3 – 4 ausgebaute Leerwaben und fülle den Rest mit Mittelwände auf. Möglich sind jedoch auch nur Mittelwände, diese werden bei Trachtbeginn schnell ausgebaut. So ernte ich den Honig aus neuen Waben, die dann bei Bedarf in den Brutraum oder wiederum in den Honigraum gehängt werden können. Bebrütete Waben oder Pollenwaben werden von Motten geliebt, daher schmelze ich diese alle ein. Da ich grundsätzlich mit 2 Bruträume arbeite, erweitere ich die Völker auf einem Raum wie folgt: jeweils die 2. Wabe von aussen entnehme ich dem Brutraum und hänge sie in die Mitte vom 2. (neuen) Raum. Den so entstandenen Leerraum ersetze ich mit zwei Drohenrahmen. Oben fülle ich mit Mittelwände und Leerwaben auf. Diese Völker können den Honigraum erst nach 3 – 4 Wochen erhalten. Wenn viel Honig eingetragen wurde, kann man auch Honigwaben aus dem 2. Brutraum schleudern. Mittelwände und Drohnenrahmen hänge ich nie zusammen, da die Mittelwände dann nicht gleichmäßig ausgebaut werden.
Beachtet bitte, dass die Völker den Raum beherrschen, bevor erweitert wird. Solange kein Nektar vorhanden ist brauchen die Bienen keinen Raum. Sehr wichtig ist auch eine Wasserstelle in der Nähe.
Am 17.03.2020 habe ich alle Völker nachgesehen. Sie haben mindestens 2 – 3 volle Futterwaben. Ich habe 2 Drohnenrahmen gesetzt. Bei dieser Gelegenheit kann man leere dunkle Waben gegen helle austauschen. Schwache Völker habe ich auf einen Zargen eingeengt. Nun werde ich die Völker ca. 3 Wochen in Ruhe lassen, auch wenn im Moment schon etwas Tracht ist. Es wird auch nochmal kälter.
Hier habt ihr die Möglichkeit die Gewichtsveränderungen eines meiner Völker nachzusehen https://www.bienenkunde.rlp.de/Trachnet
Bei Fragen stehe ich gerne unter der Telefon-Nummer 06044/2335 zur Verfügung.
Jetzt ist auch die richtige Zeit um etwas für die Bienenweide zu tun. Schneidet einen frischen Trieb einer Salweide ab, stellt ihn 2-3 Wochen ins Wasser und pflanz ihn danach an einen geeigneten Ort ein. DieSalweide ist aus meiner Sicht einer der wichtigsten Pflanzen der Frühtracht und es ist ein Wunder der Natur wenn die Salweide blüht und es summt und brummt.
Wenn ihr mal in der schweizerischen Bienenzeitung lesen möchtet, findet ihr ein Archive mit allen Ausgaben der Hefte unter biene.ch
Noch etwas in eigener Sache: Wenn jemand aus dem Verein an der Webseite helfen möchte, kann er sich gerne bei mir melden.